Mittwoch, 11. März 2009

A short story about indian busses



Warum sich Türen nach aussen öffnen, Platz einen dimensionslosen Raum darstellt oder auch die Geschichte von Vomit der kleinen indischen Plastiktüte


Ja liebe Leser heute ist es mal an der Zeit ein wenig von den Verkehrsmitteln unserer Reise zu berichten: vorzugsweise der indische Nahverkehrsbus.

Die lärmenden kleinen Rumpelkisten, ausgestattet mit 4 Rädern (+\- Reifen), 1-2 Einstiegstueren, ca. 20 Sitzen, einem kräftigen Motor und nichtzuvergessen einem Zig-Köpfigem Buspersonal, sind im indischen Nahverkehr kaum wegzudenken. So bringen sie doch einen jeden von A nach B und das zum äußerst kleinen Preis.
Ist der Huegel noch so steil,das Gewässer noch so tief oder der Dschungel zugewuchert wie'd Sau und voller wilder Tiere, mit dem Gaspedal, einer Hupe und etwas Akrobatik aus der Huefte bezwingt der Busfahrer ein jedes Hindernis.

Die wohl eindrucksvollste Erfahrung durften wir eines Morgens auf unserem Weg in den Sueden machen. In aller Herrgottsfrueh um halb sechs bestiegen wir also unseren Bus der uns zurueck in Richtung Kueste bringen sollte. Laut Aussage eines heimischen wuerde der Weg ins ca. 2000m tiefer gelegene Calicut ungefaehr 1,5-2h dauern. "Ein bisschen schneller als der Weg hier rauf!" meinte er und wir stimmten mit einem Nicken zu, geht ja immerhin auch Bergab...aber dazu gleich mehr.
Als wir den aus dem Nichts der Dunkelheit erschienenen Bus voller Erwartungen bestiegen, mussten wir leider gleich feststellen dass schon halb Indien im Bus sitzt und uns nichts als ein Stehplatz bleiben wuerde. Als dann auch das Problem mit dem Gepäck geklärt war liessen auch nach und nach die interessiert dreinblickenden Augenpaare der Fahrgäste von uns ab und schlossen sich um den morgendlichen Schlaf fortzusetzen.


Nach nur wenigen Metern wurde uns klar, dass wir eine wohl anstrengedere Fahrt als erhofft vor uns haben wuerden. Mit Vollgas und Gehupe durch die Dunkelheit, krallten wir uns Kurve rechts, Kurve links ans Gestänge stets der Gefahr bewusst mit dem Kopf bei der naechsten Bodenwelle durch das viel zu niedrige Busdach zu stoßen.

Nun wussten wir was der alte Mann zuvor versucht hat uns zu vermitteln.
So führte uns der Weg den Berg hinab, in Kurven auch scheinbar zeitweise auf zwei Rädern und die Bremse nur als allerletzten Ausweg, von Haltestelle zu Haltestelle.
Leider stiegen an jeder Haltestelle 5 weitere Leute ein und wir wurden so langsam in das Fahrzeuginnere geschoben. Erst in einer Reihe hintereinander, dann das ganze ein wenig enger...dann mussten wir schon zweier Reihen machen...dann das ganze noch ein wenig komprimiert...und raus kommt dabei ein Haufen verwurschtelter Menschen. Festhalten war nicht mehr nötig, man konnte jetzt einfach durch die Menge schaukeln. Voll war der Bus aber noch lange nicht. Da sich die meisten indischen Bustüren nach aussen öffnen lassen hängten sich die nächsten Fahrgäste einfach aussen dran.
Keiner dieser Umstände natürlich durfte Verantwortlich sein für eine Verspätung des Busses, also weiter Vollgas und fleissig am Lenkrad gekurbelt. Eigentlich bestand die Fahrt im Grunde nur aus einer Aneinanderreihung von Überholmannövern, ganz nach dem Motto erst überholen, dann schaun ob was kommt. Glücklicherweise konnte man die Knappheit dieser Aktionen nicht immer mitverfolgen weil die entgegenkommenden Trucks sowieso ohne Licht unterwegs waren. Zitat Christoph: "Wenn ich könnt würd ich vor zum Busfahrer gehn und ihm gscheit a Watschn gebm. Und er wüsst genau wofür die gwesn wär!"
Nun ja, damit musste man sich wohl anfreunden - viel unangenehmer hingegen wurde so langsam die Atemluft im Bus. Leider fühlten die schlummerden Sitzplatzinder nicht dazu veranlasst die Fenster auch nur einen Spalt zu öffnen bzw. machten sie das Fenster einfach wieder zu wenn man es geöffnet hatte.
Als wenn das noch nicht genug gewesen wäre...aber schlimmer geht immer! So ab der Hälfte der Fahrt war wohl der Magen einer Inderin not so amused about des Kurven-Bergab-Gerase und sie fing an lauthals zu würgen. Glücklicherweise war sie geistig stark genug um den Nöten ihres Körpers zu widerstehen bis einer der Busbegleiter ihr unbeeindruckt eine Plastiktüte in die Hand drückte. Damit war die Party eröffnet...der Anfang war getan und Tüten gabs genügend im Bus. Von diesem Angebot wurde auch dankend gebrauch gemacht und letztenendes hat die halbe Sitzplatzcrew mitgefeiert...ein wahres Kotzerama!
Leider bedeutete dieser Umstand noch lange nicht, dass nun ein Fenster geöffnet wurde...ganz im Gegenteil. Versteh das wer will.

Naja einige knapp geschnittene LKW's und ein paar Tüten später waren wir dann endlich am Ziel unserer Reise und konnten wieder frei durchatmen.
Aber wie schon erwähnt, es war Preiswert und der Bus hat uns zu B gebracht, also all cool!

(Die Erzählung beruht auf einer wahren Begebenheit. Für etwaige Übertreibungen ist nicht der Autor verantwortlich, es könnte sich um Druckfehler handeln. Ausserdem: Wenn etwas übertrieben wirkt, dann wenn überhaupt nur ein wenig! Leider muesst ihr euch momentan noch mit Bildern meines Handzs begnuegen...sowas wie nen SD-Carcreader haben wir hier noch nich auftreiben koennen.)
Also denn liebe Gruesse aus Fort Kochin, Boni!

1 Kommentar:

  1. da wär ich auch gern dabei gewesen ^^ alles liebe an euch und genießt noch die restliche zeit!!

    viele grüße aus d-land

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