Mittwoch, 4. Februar 2009

Vorbereitung

Bald ist es soweit.

Erst waren es Monate, dann Wochen und nun haben wir nur noch wenige Tage vor uns, bis wir uns auf unsere so lang herbeigesehnte Reise ins ferne Indien begeben werden.

Am Anfang war eine Liste irgendwo an einem schwarzen Brett irgendwo im Institut für Geologie des Geozentrums Nordbayern der Friedrich-Alexanderuniversität Erlangen Nürnberg. Es gab eine Vorbesprechung, gefolgt von einem Seminar in dem jeder Teilnehmer über ein bestimmtes geologisches oder paläontologisches Thema im Zusammenhang mit der Exkursion referierte (Ich werde versuchen, zu den jeweiligen Exkursionsstopps das ein oder andere passende Vortragshandout – natürlich mit der Zustimmung des jeweiligen Verfassers – hier einzufügen).

Den krönenden Abschluss der Vorbereitung bildete ein Schmankerl der ganz besonderen Art: Ein indischer Abend mit echtem indischen Essen, gekocht von einer echten Inderin (der Frau unseres Paläontologieprofessors Prof. Dr. F.T. Fürsich), das wir auch typisch indisch mit der rechten Hand zu uns nehmen mussten – eine Aufgabe die sich einfacher anhört als sie tatsächlich war/ist.

Das erste Problem hierbei war sicherlich die linke Hand davon abzuhalten „mitzuessen“. Da zumindest ich es gewohnt bin, die Gabel mit der Linken zu halten, war ich ständig versucht diese auch für das ergreifen der in Soße schwimmenden Reiskörner zu verwenden. Leider ist die linke Hand in Indien aber die schmutzige Hand. Aufgrund von mangelndem Toilettenpapier wird diese dort hauptsächlich zum reinigen der, vom Toilettenbesuch beanspruchten Körperpartien verwendet.

Man sollte sich daher auch davor hüten einem Inder die linke Hand zum Gruße entgegenzustrecken, würde der dies verständlicherweise als Beleidigung auffassen.

Die nächste Schwierigkeit war der Essvorgang an sich. Wie bringt man Reis mit Käsestücken und Soße am besten in den vor Hunger weit aufgerissenen Rachen?

Nun, nachdem verschiedenste Methoden ausprobiert wurden und jämmerlich scheiterten, kam mein Geologiestudentenkollege und Experte für innovative Nahrungsaufnahme Ferdl S. auf eine glorreiche Idee: Man nehme einen großen Batzen des Essens mit der Hand auf, führe den Daumen anschließend über die triefende Masse hinweg zum kleinen Finger, halte die Hand vor den Mund und schiebe von hinten mit dem Daumen bis die aufgeladene Nahrung gänzlich darin verschwunden ist. Jedem, der eines Tages vor einem Teller Reis mit Soße steht, jedoch kein Besteck zur Verfügung hat, sei diese Methode wärmstens ans Herz gelegt.

Des Weiteren erübrigt es sich zu erwähnen, dass es sinnlos ist, sich wärend dem Essvorgang die Hände abzuwischen :-).

Nachdem die Schlacht mit dem Essen zu unseren Gunsten entschieden war, wurden wir mit einem Diavortrag über die letzte Indienexkursion und abschließenden Tipps in die lange Zeit des Entgegenfieberns entlassen.

Nun, seit diesem Tag sitze ich vor meiner Uhr und zähle die Sekunden bis es endlich soweit ist; Bis wir am Montag den 09.02. um 14:25 Uhr in München unser Flugzeug besteigen, um in eine andere Welt zu reisen; eine Welt fernab der gewohnten Heimat, eine Welt voller neuer Geräusche, Düfte und Erfahrungen.

Indien ich komme!


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